Freitag, 13. Februar 2015

140 Tage

140 Tage noch. Dann ist der 3. Juli und das YES ist dann auch vorbei. Wenn das YES vorbei ist fahre ich wieder nach Hause. In der Nacht vom 3. auf den 4. Juli werde ich nach 342 Tagen das erste Mal wieder eine Nacht in meinem eigenen Bett in Deutschland, Tökendorf, verbringen. 140 Tage mag für den einen oder anderen sich sehr lange anhören, aber seit Silvester rennt die Zeit hier. in 35 Tagen bin ich schon 18, dass waren vor kurzem noch über 100 Tage. Ich freue mich auf zuhause und stelle mir des öfteren vor wie es ist wieder nach Hause zukommen oder wie es ist meine Geschwister mal wieder zu umarmen und einfach nur zuhause zu sein. Aber ich bin ja eigentlich jetzt auch zuhause. Ich habe hier eine wundervolle Familie, 2 wunderbare Brüder und möchte keine Sekunde daran denken wie es sein wird sich von ihnen zu verabschieden. Ja, es ist nur Dänemark und ich kann sie jederzeit besuchen, aber es ist doch was anderes als jeden Tag mit ihnen zusammen zu leben. Auch meine Freunde die ich hier gefunden habe sind goldwert, genau wie die die ich in Deutschland habe. Jeder auf seine eigene Art und Weise und ich werde sie genauso vermissen, wie ich jetzt meine Freunde in Deutschland vermisse. Ich möchte auch keinen Augenblick daran denken wie es sein wird mich von ihnen erstmal zu verabschieden. Mein Leben ist schon geplant, wenn ich wieder zuhause bin. Ich werde mich mit Freunden treffen und in der Schule gleich nach den Sommerferien sofort reinhängen. Die 12. Klasse zählt zum Abitur und da muss ich mich anstrengen. Aber werde ich in Deutschland auch Heimweh bekommen, wie ich es hier manchmal habe oder stärker oder gar nicht? Und werden meine Freunde mich verstehen? Ich weiß es nicht, aber ich werde es sehen und lass mich einfach aus einer ungewissen Höhe fallen und alles auf mich zukommen.
Gerade sitze ich daran meine YFU Jahresaufgabe zu machen und mir kommen gerade echt die Tränen. Ich lasse mir mein gesamtes Jahr bis jetzt durch den Kopf gehen und merke einfach das ich extrem viel in extrem kurzer Zeit erlebt. Ich hab Freunde von der ganzen Welt gefunden, eine Sprache gelernt, wenn auch noch nicht fließend, aber das kommt noch, ich habe eine andere Seite von Dänemark kennengelernt, ich habe mich in einen fremden Alltag in einer am Anfang total fremden Familie kennengelernt, die ich mittlerweile liebe als ob ich sie schon immer kenne und ich bin erwachsen geworden. Meine Stiefmama hat mir vor einigen Wochen geschrieben ich soll noch lange das Mädchen bleiben, welches ich auf meinem Whatsappbild bin. Strahlende Augen und lächelnd. Ich habe ihr geantwortet, dass ich es immer sein werde, nur erwachsen. Ich habe hier in Dänemark gelernt, dass wenn man am Boden liegt wieder aufsteht, egal wie viel Kraft es einen kostet. Es ist viel passiert, Gutes und auch Schlechtes und alles hat mich geprägt. Ich habe mich weiterentwickelt und kann mit gutem Gewissen sagen, selbst wenn mein Auslandsjahr jetzt noch nicht vorbei ist, hat es mir beigebracht zu leben. Zu leben heißt für mich auf andere Rücksicht nehmen, aber auch seine Meinung sagen. Zu leben heißt sich immer weiterzuentwickeln. Zu leben heißt sich nicht unterkriegen zu lassen.
Und jetzt sitze ich hier, höre schlechten Deutschrap, denke an zuhause und schreibe an meiner Jahreaufgabe. Nebenbei muss ich mir die ein oder andere Träne verkneifen, während ich die passenden Bilder für mein Video raussuche. Fertig sein soll es zum Endseminar. Mir fällt das echt schwer, da ich jetzt 140 Tage vor Ende meines Jahres hier in Dänemark schon an den Abschied denken muss.
Aber eins weiß ich Dänemark hat mich am 28. Juli 2015 nicht zum letzten Mal gesehen.

Dansk version:
Der er 140 dage tilbage.Så er den 3. Juli og YES er over. Jeg tager hjem igen. Efter 342 dage kan jeg sove i min egen seng igen. 140 dage kan lytte til den ene eller den anden meget lang, men siden nytår løbe tør for tid. I 35 dage er min 18 års fødselsdag, der var for nylig 100 dage til min fødselsdag. Jeg glæder mig til at komme hjem og spørg mig selv ofte, hvordan det er at komme hjem. Men jeg er faktisk hjemme nu. Jeg har en dejlig værtsfamilie, 2 dejlige brødre og jeg vil ikke tænke et sekund hvordan det er at sige farvel til dem. Ja, det er kun Danmark og jeg kan besøge dem altid, men det er er noget andet at leve hver dag sammen med dem. Også mine venner her er guld vært, hver på sin egen måde og jeg vil  savner dem meget. Jeg vil ikke sige farvel til dem og jeg vil ikke tænke om, hvordan det er at sige farvel. Vil jeg også får hjemve i Tyskland som jeg har det her nogle gange? Eller mere eller mindre? Vil mine tyske venner forstår mig? Jeg ved det ikke, men jeg vil finde det ud.
Jeg sidder her og laver min YFU årsopgave og jeg er nødt til at græde. Mit udvekslingsår går gennem mit hoved og indse, at jeg har oplevet en masse ting på meget kort tid. Jeg har fundet venner fra hele verden, lært et sprog, ikke flydende, men det vil komme og jeg mødt mange forskellige mennesker og jeg vil savner dem så meget. Min dejlige værtfamilie og mine venner. Jeg er vokset op i dette år.
Min stedmor skrev til mig for et par uger siden, at hun håber at jeg vil blive en lang tid den søde pige fra min profilbillede og jeg fortalte hende at jeg altid vil være den, men lidt mere voksen. Jeg har lært en masse ting her i Danmark, det vigtigste er at man aldrig skal give op. Der er sket meget, gode og dårlige ting, og alle formet mig. Jeg har udviklet mig selv meget og kan sige med god samvittighed, at mit udvekslingsår har lært mig at leve. At leve betyder at tage hensyn, men også viser hvem du er. Man skal ikke være genert. At lever er at udvikle sig. At leve betyder at vokse op.

Vi ses! :)

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